Starke Bonnerinnen - ein neuer Blick auf Bonns Geschichte
Frauen kommen in der Geschichte Bonns bislang selten vor.
Wir zeigen, wie Frauen quer durch die Geschichte hindurch Bonn geprägt und weit darüber hinaus gewirkt haben.
Wir präsentieren ein vielfältiges Panorama beeindruckender Biografien noch lebender und historischer Bonnerinnen, von denen viele bisher kaum bekannt sind.
Die Porträts laden dazu ein, sich mit der Bonner Geschichte neu zu identifizieren und sich von diesen starken Frauen inspirieren zu lassen.
Berichte von fantasievollen feministischen Aktionen in Bonn Mitte der 80er
Heidi Baumann, eine der Initiatorinnen der Aktion "Muttertag", erzählt von der größten Frauendemo, die Deutschland je gesehen hat, am 12. Mai 1984.
Margret Meyer schildert die Aktion "Jeder 2. Sitz gehört einer Frau", in der ersten Ratssitzung nach der Kommunalwahl am 17. Oktober 1984, um der Forderung nach Parität der Mandate Nachdruck zu verleihen.
Karin Schüler erinnert an die Aktion "Volkstrauertag" am 18. November 1984 auf dem Nordfriedhof, bei der der Frauen gedacht wurde, die ihr Leben im Kampf für Feminismus, gegen Faschismus und Rassismus, gegen Krieg und Unrecht eingesetzt hatten, die von Männern diskriminiert, gedemütigt und getötet worden waren.
Elisabeth Haines berichtet von der "Wahlplakat"-Aktion zur Bundestagswahl vor dem 25. Januar 1987, bei der die Plakate der Parteien mit frechen Sprüchen überklebt wurden, weil wieder so wenig Kandidatinnen aufgestellt worden waren.
Wie bin ich Feministin geworden?
Frauenbewegte Bonner Frauen erzählen ihre Geschichte
Neue Porträts von Bonnerinnen:
- die Widerstandskämpferin und KPD-Abgeordnete im ersten Bonner Bundestag Grete Thiele (1913-1993),
- die von 1955 bis 1972 in Bonn lebende Journalistin Inge Deutschkron (1922-2022), eine Überlebende des Holocaust im Berliner Untergund von 1941 bis 1943,
- die in Bonn geborene Politikerin Heide Simonis (1943 -2023), die erste bundesdeutsche Ministerpräsidentin,
- die Autorin Antje Dertinger (*1940), die zahlreiche Biografien über Frauen aus der Arbeiterinnenbewegung, aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und aus der frühen Bundesrepublik verfasst hat.
In den "Bonner Frauen(orte)" noch nicht veröffentlichte Biografien:
- Viktoria Zoubkoff (geb. Prinzessin von Preußen) (1866-1929), fast 40 Jahre Hausherrin im Palais Schaumburg,
- Lotte Lemke (1903-1988), ein Leben für die Arbeiterwohlfahrt - an der Seite ihrer Lebensgefährtin,
- Maria von Linden (1869-1936), die erste Professorin Deutschlands an der Universität Bonn,
- Elisabeth Schwarzhaupt (1901-1986), die erste Ministerin der Bundesrepublik 1961.
Hinweis:
Leider sind die Bände 1, 2, 3 und 4 der Bonner Frauen(orte) vergriffen. Fast alle Beiträge finden sich aber auf dieser Website.
Bonn hat seit 8. Mai 2024 vier FrauenOrte
Die vier FrauenOrte aus dem Projekt "50 FrauenOrte NRW" können bei einem Spaziergang in der Bonner Innenstadt besucht werden. Mit den vier Stelen werden sechs bedeutende Bonnerinnen gewürdigt. Hier finden Sie Berichte und Fotos der Eröffnungsfeier am 8. Mai 2024.
Stele "Johanna Elberskirchen"
neben dem Alten Rathaus, Bischofsplatz, 53111 Bonn
Stele "Stille Heldinnen: Katharina Bayerwaltes, Sibylla Cronenberg und Frieda Mager"
neben dem Alten Rathaus, Bischofsplatz, 53111 Bonn
Stele "Maria von Linden"
Ernst-Moritz-Arndt-Garten, Adenauerallee 79, 53113 Bonn
Was erzählt der Dachfries am Postamt über das Verhälnis von Männern und Frauen?
Wie können wir deuten, dass die Hauptfigur eine Frau ist und die ihr zu Füßen sitzenden Figuren zwei Knaben und zwei Männer aus entgegengesetzten Welten darstellen?
Auffällig ist, dass der Geschlechterunterschied im Fries zwei unterschiedliche Deutungsmuster beinhaltet: einmal die Ebene der Symbolik, zum anderen die Ebene der industriellen Realität, die ausschließlich mit Männer- und Knabenbildern gezeigt wird.
So zeigt der Postfries auch den Ausschluss der Frauen aus dem öffentlichen Leben – trotz ihrer hohen Bedeutung als weltumspannende, fürsorgliche Symbolfigur.